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AutorenbildEisbär

Küssen in Serie – Teil 5

Anlässlich des fertigen Jahres mache ich auch die Kuss-Serie fertig. Schliesslich lebt der Mensch nicht vom Küssen allein. Das heisst natürlich nicht, 2023 darauf zu verzichten.


Für das Finale habe ich mir einen Song von P!nk ausgesucht. Ich mag die Künstlerin, auch wenn mich ihre Musik nicht voll überzeugt. Aber auf das Dramatische in vielen ihren Songs fahre ich ab – zum Beispiel bei «Blow Me (One last Kiss)». Und: Die Frau sieht einfach verdammt gut aus.



Je nach Übersetzungsdienst lautet der Songtitel auf deutsch «Wirf mir einen letzten Kuss zu» oder «Schenk mir einen letzten Kuss». Gibt man ihn inklusive Klammern ein, lautet er so, wie ihn Leute wie ich verstehen: «Blas mich (ein letzter Kuss)».


Na was jetzt: Werfen, schenken oder doch blasen? Laut Staffel zwei von «Tschugger» sollte man Kinder nicht BJ nennen, weil das die Abkürzung für «Blow Job» ist. Zumindest mit werfen hat das nichts zu tun, vielleicht mit schenken, ganz sicher mit blasen.


Und wenn es schon um Sprachengewirr geht: Als ich klein war, nannte man Oralverkehr «Französisch». Im Jahr, als ich mein Schutzalter überschritt, kam «French Kiss» von Lil Louis heraus.



Bis heute dachte ich, der Song handle von Oralsex. Und ehrlich: Dass es auch eine Version von Honesty 69 gibt, bestätigt das doch. 33 Jahre später sagen mir alle, die ich frage, dass «French Kiss» für Zungenkuss steht. Hier geht's zur Anleitung. Irgendwie enttäuschend.


Spannender und wichtiger finde ich die heutigen Erkenntnisse über Ansteckungsrisiken beim Oralverkehr.


Beim Oralverkehr besteht praktisch kein HIV-Risiko, denn die Mundschleimhaut ist sehr stabil. Selbst wenn Sperma oder Menstruationsblut in den Mund gelangt, ist das Übertragungsrisiko sehr gering. STI* werden leichter übertragen als das HI-Virus. Quelle: Aids-Hilfe Schweiz

*sexuell übertragbare Infektionen mit Geschlechtskrankheiten wie Tripper, Syphilis, Chlamydien, Hepatitis A, B und C, Trichomoniasis, LGV, HPV, Herpes, bakterielle Vaginose oder Pilzinfektionen


«Blow me» heisst also nicht «blas mich» und «French Kiss» steht nicht für Oralsex. Oder doch? Wie immer bleibt manches unklar. Es wird also spannend, welche Küsse sich die Menschen im kommenden Jahr zuwerfen oder schenken, ohne sich vor Ansteckung oder Liebe zu fürchten.


Nur einen letzten Song braucht's jetzt noch in dieser Serie. Oder einen ersten als Einstieg in die Kuss-Saison 2023. Dann also viel Glück beim Werfen und Einfangen, beim Schenken und Erhalten.



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