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Der Sparkeule nicht auf den Leim gehen

Die Gemeindeversammlung Glarus behandelt erneut die Verkehrsberuhigung. Es ist aus genügend Gründen richtig, dem Verpflichtungskredit von 680'000 Franken zuzustimmen.


Der wirtschaftliche Grund: Seit zehn Jahren arbeitet die Gemeinde an der Verkehrsberuhigung. Ein Teil davon ist umgesetzt. Der andere Teil ist nun gut vorbereitet. Setzen wir jetzt nicht um, wirds später noch teurer und im schlimmsten Fall erneut abgelehnt. So werfen wir das Geld hinter der ganzen Arbeit buchstäblich auf die Strasse.



Der demokratische Grund: Die Gemeindeversammlung hat sich mehrmals für bessere Lebensqualität in allen Ortsteilen durch mehr Sicherheit und weniger Lärm ausgesprochen. Legen wir die halbfertige Verkehrsberuhigung auf Eis oder setzen sie sogar in den Sand, hinterlassen wir nicht nur ein Flickwerk, sondern lassen Dörfer und Quartiere im Stich, während andere bevorzugt sind.


Der praktische Grund: Generell Tempo 30 im ganzen Gemeindegebiet führt zu mehr Klarheit für alle Verkehrsteilnehmer. Die beliebte Behauptung «man kann sowieso nicht schneller als 30 fahren» ist eine Ausrede. Zum Beispiel nachts und auf geraden Strecken wird gern schnell gefahren, was zu mehr krankmachendem Lärm und anderen Gefahren führt. Tempo 30 ist also auch Gesundheitsschutz.



Der finanzielle Grund: 2021 hat die Gemeindeversammlung dem Kanton Land für die Querspange verkauft. Damals stellte ich den Antrag, die 2,3 Millionen Franken Entschädigung zweckgebunden zu verwenden, weil die neue Strasse zu mehr Verkehr führt. Der Zweck: Unsere Dörfer und Freiräume sicherer, leiser, gesünder und lebenswerter machen. Der Antrag wurde abgelehnt, die Millionen sind eingesackt, ergo ist das Geld vorhanden.


Gehen wir also nicht der Sparkeule auf den Leim, sondern stimmen für den Verpflichtungskredit zur Verkehrsberuhigung. Damit übernehmen wir gemeinsam wirtschaftliche, demokratische, praktische und finanzielle Verantwortung, die schon längst fällig ist.


Quelle: Dieser Beitrag ist ursprünglich als Leser:innenbrief in den «Glarner Nachrichten» vom 26. November 2024 erschienen.




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