Das erste Mal
- Gratis und Franko
- 20. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Mai
Am 5. Juli 2025 ist es soweit: In Glarus findet die erste Pride statt. Die Glarus Pride 2025 wird eine friedliche, bunte und inklusive Veranstaltung – weniger Parade, dafür mehr queeres Kultur- und Festprogramm im und um den Güterschuppen Glarus.
von Verein «Hössli Haus» und Projektgruppe Glarus Pride
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Medienmitteilung vom 20. Januar 2025
Von einer queeren Stadtführung über eine Lesung von Christina Caprez mit ihrem Buch «Queer Kids» und einem Konzert vom schmaz bis zur Dragshow von Mona Gamie steht einiges auf dem Programm.
«Ja, wir gehören dazu. Wir sind mitten unter euch. Schon immer. Im Herzen der Gesellschaft. In der Stadt, auf dem Land. Überall.» Das war die Botschaft, welche die erste Khur-Pride 2022 in der Hauptstadt des Glaurus benachbarten Kantons Graubünden vermittelte. Diese soll nun auch in Glarus verbreitet werden.
Die Glarus Pride feiert die Vielfalt und will der queeren Bevölkerung von Glarus zu mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz verhelfen. Eine Pride bietet all jenen, die lange nicht gehört und gesehen wurden, eine Bühne und soll gleichzeitig ein Safespace für die sein, die sich in einem ruhigen Rahmen austauschen und vernetzen möchten. Genau so soll die Glarus Pride 2025 sein.
Drag und Edelweisshemd – nebeneinander oder gleichzeitig
Die Glarus Pride 2025 ist nicht nur eine Veranstaltung von Queers für Queers. Alle Menschen – egal ob queer oder nicht – sind herzlich willkommen. Bei der Glarus Pride 2025 soll ein Stück Glarner Lebensgefühl integriert werden. Denn die Glarus Pride ist «unsere» Pride: Ob Glarnertüächli, Chüeligurt, Edelweisshemd oder Drag – sie verbindet lokale Traditionen mit einer offenen und vielfältigen Kultur. Sie lädt alle Interessierten und Wohlgesinnten ein, gemeinsam zu zeigen, dass es im Glarnerland Platz für alle gibt, unabhängig von ihrer Identität oder ihren Lebensentwürfen.
Der Glarner Verein «Hössli Haus» ist der Trägerverein der Glarus Pride 2025. Er beschäftigt sich mit dem Leben und Wirken des Glarner Aktivisten der Männerliebe, Heinrich Hössli, im 18./19. Jahrhundert in Glarus. Dieses Stück Glarner Geschichte zeigt die Verbindung zwischen der Glarner Stadtgeschichte und unserer heutigen vielfältigen Kultur.
Ab zirka Minute 07:30 beginnt der Beitrag zur Glarus Pride
Glarus Pride 2025
5. Juli 2025
Güterschuppen Glarus
Organisationskomitee: Alexia Beccaletto, Simon Gisler, Audrey Hauri, Werner Kälin, Eva-Maria Kreis, Leana Meier, Manfred Müller, Matti Rach, Juno Tschudi und Kaj Weibel.
Quelle: Verein «Hössli Haus» – Projektgruppe Glarus Pride
An der Khur Pride lernte ich das erste Mal den Ausdruck Baby-Queer kennen. Ihn zu erklären bedarf es nicht. Ausser vielleicht, dass mensch auch noch erwachsen und sogar im hohen Alter Baby-Queer sein kann. Dann nämlich, wenn das mit dem Coming-out vorher nicht so richtig klappen wollte.
Meine Coming-out-Erfahrungen sind mit Schmerzen verbunden, die aber überwindbar waren. Dem Schmerz voraus gingen mit Angst und Verunsicherung blockierende Gefühle. Angst vor Ausgrenzung zum Beispiel oder Verunsicherung darüber, ob ich wirklich schwul bin.
Diese Gefühle vor dem Coming-out nutzten konservative, autoritäre oder faschistische Kreise gezielt aus, um queere Menschen von diesem Schritt heraus aus dem Versteck abzuhalten. Für mich persönlich war die Lust grösser, es zu tun, als die Angst davor, verstossen zu werden.
Meinem Coming-out verdanke ich, kaum Angst vor der Angst zu haben. Heute spüre ich in Outing-Situationen weder Verunsicherung noch Schmerz. In der Liebe manchmal schon, dort gehören sie für mich halt ein bisschen dazu.
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