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Helfen unter freiem Himmel

Was mich drüben im Kulturblog zum Glarner Stadtopenair bewegt, gehört auch auf diesen Kanal. Es war vermutlich mein zehntes Sound of Glarus in Folge.


Fünfzehn Mal fand Sound of Glarus inzwischen statt. Oder sechzehn Mal – je nachdem, ab wann man den Status des Kantonshauptorts mit seinem Openair als «in einer Beziehung» anschaut.



Engagierter Geist


Auch dieses Jahr durfte ich mich wieder hinter den Kulissen herumtreiben. Und auch dieses Jahr hörte ich hier und dort wieder, wie alles anfing. Da waren das Jubiläum und ein Geschäftsbericht der Glarner Kantonalbank. Und da war die Idee eines Openairs in der Stadt.


Beim ersten Mal war alles noch recht einfach. So einfach, dass Jonny, Martin und Gallus am Morgen danach die Strasse allein räumten und putzten. Der Geist dieses Engagements liegt auch heute noch in der Luft am Glarner Stadtopenair. Inzwischen helfen jedes Jahr über 200 Menschen mit, das Musikfest unter freiem Himmel auf die Beine zu stellen.



Bericht erstatten


Was dieses Jahr lief, ist zum Beispiel in Lokalmedien wie den Glarner Nachrichten, dem Fridolin oder auf glarus24.ch zu lesen oder bei TV Südostschweiz zu sehen. Mein Job am Musikfest ist, sie und andere Medien zu betreuen. Ehrlich gesagt, ist das meistens ein Schoggi-Job. Die Journalist:innen bereiten sich sehr sorgfältig vor. Meistens muss ich sie höchstens mal zu einem vereinbarten Interview-Termin in den Backstage-Bereich begleiten oder ihnen beim Zugang in den Konzertgraben helfen.


Eines dieser Lokalmedien ist auch Radio Zürisee. Der Glarner Roger Rhyner moderiert nicht nur im Sender, sondern auch auf der GLKB-Bühne. Die Radio-Zürisee-Beiträge über das heurige Glarner Stadtopenair habe ich in einem Video konserviert.



Openair auf die Beine stellen


Etwas weniger Schoggi ist der Job der Bautruppe. Meine beiden linken Hände würden dort vermutlich auch mit gutem Willen mehr stören, als helfen. Ruedi leitet das 20-köpfige Team seit Jahren, das sich nebst den baulichen Aufgaben auch um die Infrastruktur und den Verkehr kümmert. Was das alles bedeutet, kann ich mir nur ausmalen – es bedeutet definitiv viel Arbeit, viel Kraft und Durchhaltevermögen.


Ausserdem geht es bei den verschiedenen Teams von Helfer:innen um die Kasse, den Finanzfluss, das Ticketing und den Check-in, um die Sicherheit und Sanität, um die Bandbetreuung und die Hospitality, um die Produktionen auf der grossen GLKB- und auf der kleinen glarnerSach-Bühne – und natürlich um die Festwirtschaft, das Catering, die Getränke. Besonders wichtig war dieses Jahr auch der festivaleigene Wetterexperte Thomas. Schliesslich mussten zum Beispiel die Veranstalter des Zürich Openair ihren dritten Festivaltag wegen Unwetters abbrechen. Am «Sound of Glarus» war diese Massnahme zum Glück nicht nötig.


Nachwuchs trainieren


Eine etwas andere, aber ebenfalls wichtige Hilfe ist das Kinderprogramm. Es findet jeweils am Samstag statt, ist kostenlos und hat sogar eine elternfreie Zone. Das Angebot ist nicht zu unterschätzen, trainiert es doch die kommenden Generationen als künftiges Publikum oder auch als künftige Helfer:innen. Letztere sind zum Beispiel die Kinder der heutigen Helfer:innen, die manchmal zu einem Blick hinter die Kulissen mitkommen dürfen.


Zurück zum offiziellen Kinderprogramm: Auf musikalischer Seite haben es dieses Jahr zwei einheimische und engagierte Künstlerinnen mit der Premiere ihres neuen Programms bestritten. Als Duo Doublette haben Sängerin Lanik und Clownin Milu die kleinen Konzertbesucher:innen alles andere als im Regen stehen lassen.



Was wäre, wenn…


… alle diese Menschen nicht bereit wären, lange Tage und Nächte im Einsatz zu sein? Dann würde der Beziehungsstatus des Kantonshauptorts mit seinem Openair vermutlich auf «getrennt» wechseln. Genauso, wenn die Sponsoren abspringen oder die Künstler:innen nicht auftreten würden.


Dass dieses Beziehungsnetz seit 15 oder eben mehr Jahren hält und sogar eine Pandemie überstanden hat, ist nicht selbstverständlich. Zum Vergleich: Schweizer Ehepaare sind im Durchschnitt ziemlich genau 15 Jahre zusammen.


Anders beim Glarner Stadtopenair: Die Veranstalter zeigen sich nach 15 Beziehungsjahren verbindlich und haben die Durchführungsdaten für die kommenden zwei Jahre bereits mitgeteilt: 20. bis 22. Juni 2024 und 19. bis 21. Juni 2025.


PS


Im Original-Beitrag im Kulturblog der Glarner Agenda gibt's Fotos, die nur für dort gemacht sind und nur dort zu sehen sind. Dafür spielen hier ein paar Videos von Künstler:innen eine Rolle, die auf dem Line-up standen.


Auf den Line-up stand auch eine schottische Band. Über Texas in Glarus habe ich sowieos was Besonderes gemacht. Was Besonderes hat auch der Kanton Glarus aus dem Stadtopenair gemacht: Mit einem Konzert für 20 Franken von Gotthard mit dem Orchester Tifico und der Streichformation G-Strings.


Auch Texas haben ihre Musik schon mit Klassik kombiniert.



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