Ernst meldet sich wieder mit berechtigten Sorgen. Es geht um Rechenzentren und ihren Stromverbrauch, um künstliche Intelligenz und Big Data.
Liebe dreizehnte Fee
Es ist einfach schön, dass du da bist. Ich wüsste nicht, wem ich sonst schreiben könnte. Mich nervt wieder etwas gewaltig.
Du kannst dich vielleicht noch an den fiktiven Corona-Projektleiter Corrado erinnern? Ich glaube, er hat einen neuen Auftrag!
Vielleicht hast du es ja auch gelesen, diesen Samstag, 6. Juli 2024, im Wirtschaftsteil der neuen Zürcher Zeitung? Unter dem Titel Der Traum vom Beton-Nvidia. Sie sagen, dass die künstliche Intelligenz einen Bauboom bei Rechenzentren ausgelöst habe. Es steht weiter:
«Die Zukunft arbeitet mit Daten, KI zum Beispiel aber auch Big Data, also Massen von zum Teil wenig strukturierten Daten, etwa von Patienten. 2017 wurden weltweit Daten im Umfang von 26 Zettabyte produziert. 2027 (also zehn Jahre später), sollen es 284 Zettabyte sein. Das ist eine 284 mit 21 Nullen (284 000 000 000 000 000 000 000). Und so soll es weitergehen (…).»
Ich verstehe davon nichts… aber glaube, dass man von Daten nicht satt wird. Es steht nichts über Menschen, Frieden, Gesundheit, Natur, Menschenrechte. Offensichtlich besteht ein grosses Interesse, denn es werden gewaltige Investitionen getätigt, um aus «unstrukturierten Daten», strukturierte Daten zu machen? Und um welche Daten geht es und wer gibt die Struktur vor, mit welchem Gedanken dahinter? Und wer ist bereit dafür zu zahlen? Davon ist nichts zu lesen…
Wenn man die Grafik betrachtet, wird mir übel – es sind übrigens Halbjahreszahlen.
…übel wird mir auch deshalb, weil natürlich auch haufenweise Nickel und Lithium produziert werden muss, in Entwicklungsländern mit korrupten Regierungen abgebaut durch Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten müssen. Zudem…diese Rechenzentren müssen auch gebaut werden… es gibt keine Berechnung darüber, wie viel Tonnen Beton verbaut werden müssen. Und Rechenzentren brauchen massenweise Strom und zusätzliche Notstromaggregate. Nicht nur Strom alleine für die Rechner, sondern auch für die Klimageräte.
Das sind die Dimensionen, die mindestens mein Denkvermögen überschreiten. Firmen, die in diesen Bereichen erfolgreich sind, werden als gute Investitionsmöglichkeiten angepriesen. Es ist selbstredend, dass auch bei allen peripheren Zulieferern die Aktien steigen werden, auch die von Atomkraftwerken.
Ist doch wieder einmal genial gemacht: Man baut Rechencenter und irgendwann wird der Stromverbrauch für den Normalbürger knapp werden, der Aufschrei wird gross sein, der Schrei nach neuen Atomkraftwerke wird unüberhörbar werden.
Tja... und was kann an «unstrukturierten Daten» so lukrativ sein? Wahrscheinlich wird das Marketing noch effektiver werden, um uns zu motivieren, unnütze Dinge zu konsumieren. Die Menschen werden weiter zur Verblödung erzogen, die Kontrolle noch effektiver…aber ich glaube, dass viele Menschen as dieses Mal rechtzeitig erkennen werden.
Vielleicht erinnert sie mal die eine oder der andere wieder an den Film 2001: Odyssee im Weltraum und den Computer HAL mit seinen Untaten?
Herzliche Grüsse
von Ernst Baumgartner
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