Romy, Oliver und Jamie
- die Persianer
- 11. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Juni
Drei Freund:innen – nicht nur untereinander, auch solche meiner Ohren – machen weiter in der Pride-Monat-Serie der Persianer mit Musik und Geschichten von queeren Künstler:innen.

Bis vor Kurzem wusste ich nicht, dass sie zu dritt sind. Und ich wusste auch sonst nicht sehr viel mehr über sie, ausser dass mich ihre zarte und antreibende Musik schon lange und immer wieder in ihren Bann zieht – in den Bann der Band The xx.
Dank der Recherche für diese Serie weiss ich noch mehr, warum mich ihre Musik so berührt und wie die drei sind – zusammen und jede:r einzeln. Romy ist lesbisch, Sam ist schwul und Jamie ist ihr Ally. Was an sich egal ist, ist irgendwie trotzdem relevant. Ihre Freundschaft spielt immer mit.
«Das Debütalbum von The xx klang, als würde es sich an eine einzige Person richten – nämlich an mich. Es war 2009, vielleicht auch 2010: Ich, meine Kopfhörer, The xx mit ihrem Debütalbum im Dauerloop, unterwegs in der nächtlichen Stadt. So wurden wir Freundinnen fürs Leben, und ich traue mich zu wetten, so wie mir ging es Hunderten, Tausenden.» Natalie Brunner auf Radio FM4

«Weder Romy Madley Croft noch Oliver Sim waren zu diesem Zeitpunkt geoutet oder diskutierten ihre Sexualität in Interviews, aber es war klar, dass die verletzlichste Band der Welt ein subtiles Porträt queerer Intimität geschaffen hatte, ohne dass dies medial als solches ausgewiesen oder gar beworben werden musste.» Natalie Brunner auf Radio FM4
Romys Soloallbum «Mid Air» ist eine Sammlung von Liedern, die Liebe feiern und Identität erforschen, musikalisch inspiriert von Musik und Menschen in queeren Clubs. Neben Jamie arbeiteten Produzenten wie Stuart Price, Fred Again und Brian Eno mit. Das Album ist auch die Geschichte von Romys Beziehung zu ihrer jetzigen Ehefrau.
Olivers Soloalbum «Hideous Bastard»ist schmerzhaft persönlich. Bei dessen Ankündigung teilte der Künstler mit, dass er seit seinem 17. Lebensjahr mit HIV lebt. Das Album sei ein expliziter Versuch, sich von der Scham und der Angst zu befreien, die er langer Zeit empfunden habe. Jamie hat das Album für Oliver produziert.
14 Jahre ist es her, seit ich zum ersten Mal die gemeinsame Musik von The xx hören konnte. Vermutlich ging es eine Weile seit ihrem Debut-Album, bis sie tatsächlich bei mir landete.
Ihre Musik heute neu zu entdecken, zu sehen und zu hören, wie sie sich entwickeln, überwältgit mich wieder, wie ich es von meinem Anfang mit ihnen an kenne: Ein bewegender Fluss durch die Ohren über das Herz zu den Füssen. Einfach geil. Das ist auch bei Jamie so.
Zum Schluss höre ich zurück zu meinem Anfang mit Romy, Oliver und Jamie. Sie sind heute alle solo unterwegs und trotzdem zusammen – sie sind Freund:innen, Familie. Das zeigt sich zum Beispiel in Loud Places von Jamie und Romy.
«Es ist viel passiert, seit The xx 2009 in den Pop-Olymp aufgestiegen sind, es wirkt aber so, als wären die Freund:innen aus der Kindheit immer noch eng verbunden. Es ist zum Beispiel schön zu sehen, wie Romys Frau Vic Lentaigne bei einer Filmpremiere, oder war es ein Houte Couture Red Carpet, ein 'Hideous Bastard'-T-Shirt von Oliver Sim trägt.» Natalie Brunner auf Radio FM4
Welches das erste ihrer unzähligen Lieder war, das mich überwältigte, weiss ich nicht mehr. Vielleicht Infinity, Angels, Chained, Fiction und sowieso Shelter. Welches auch immer: Die Lieder von Romy, Oliver und Jamie sind behütende Seelenbegleiter. Danke.
Die Verbundenheit und Freundschaft sind intakt, ein Glück für uns, denn das macht es spannend, welche Musik The xx nach den auf den Soloalben veröffentlichten, schweren und persönlichen Themen machen werden.» Natalie Brunner auf Radio FM4
Don't miss
Am Samstag, 5. Juli 2025, gibt's die erste Glarus Pride im und um den Güterschuppen beim Bahnhof und Kunsthaus Glarus mit queerer Stadtführung, Lesung aus «Queer Kids», Chorkonzert mit schmaz und Dragshow mit Mono Gamie. Willst du Helfer:in sein? Dann melde dich über das Kontaktformular und dein Einsatz wird eingefädelt.
Comments