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Verkehrswende jetzt!

Am 17. September organisieren lokale Gruppen in der ganzen Schweiz Anlässe und Aktionen, um auf die Verkehrssituation, ihre Problemstellungen sowie auf zukunftsfähige Lösungen aufmerksam zu machen. Im Kanton Glarus stehen eine Velotour, der Start einer Petition sowie ein Kinofilm auf dem Programm.



In der ganzen Schweiz setzen sich im Verkehrs- und im Klimabereich engagierte Gruppen und Vereine dafür ein, heutige Verkehrsprobleme zukunftstauglich zu lösen. Viele sind im Kleinen auf lokaler Ebene aktiv.


Am nationalen Aktionstag Verkehrswende jetzt! vom 17. September 2022 machen sie landesweit auf die Thematik aufmerksam und sensibilisieren die Bevölkerung auf nachhaltige Mobilität. Im Glarnerland beginnt der Aktionstag um 17 Uhr mit dem Velo beim Treffpunkt am Bahnhof Netstal und endet gegen 22 Uhr nach einer Filmvorführung in Näfels.


«Verkehrswende jetzt!» im Glarnerland

nationaler Aktionstag für zukunftsfähige Mobilität am Samstag, 17. September 2022


Programm

17.00 Uhr: Treffpunkt mit dem Velo am Bahnhof Netstal

17.30 Uhr: Vorstellung und Lancierung Petition, Unterbergen Netstal

20.00 Uhr: Filmvorführung «Home» (2008, FSK 12 Jahre), Tankgraben Näfels


Anmeldung und Kontakt

für Teilnehmende ohne Velo und für alle, die bei der Organisation mithelfen wollen bitte per E-Mail an mobil.gl@gmx.ch



Ganzheitliche Lösungen für ein vielschichtiges Problem


Am Aktionstag lanciert das Netzwerk zukunftsfähige Mobilität Glarus um 17.30 Uhr in Netstal eine Petition zuhanden des Glarner Regierungs- und Landrats. Sie fordert nachhaltige Mobilitätslösungen und ein Umdenken in der Lokalpolitik hin zu einer Verkehrsplanung, die Lebensraum und Lebensqualität schützt und stärkt.


Das bedeutet zum Beispiel, den Ausbau von Strassen zu hinterfragen und stattdessen die bestehende Infrastruktur effizienter zu nutzen, wie es andere Kantone bereits tun. Zudem lässt sich das private Motorfahrzeug bei vielen Fahrten ersetzen, wenn die Mobilitätspolitik dies stützt und umwelt- sowie gesundheitsfreundliche Angebote und Verhaltensweisen fördert.


Heimatfilm-Drama unter Schweizer Regie


Am Aktionstag im Glarnerland steht um 20 Uhr in Näfels Home (2008, FSK 12 Jahre) auf dem Programm. Der Film der Schweizer Regisseurin Ursula Meier beginnt mit einer glücklichen Familie in ihrem unkonventionell, ruhig und idyllisch gelegenen Heim mit Garten. Nur wenige Meter vom Haus entfernt erstreckt sich eine nicht fertiggestellte Autobahn. Seit Baubeginn vor vielen Jahren bleibt sie unbenutzt und zerfällt langsam.


Eines Tages werden die Arbeiten wieder aufgenommen und die Autobahn wird eröffnet. Mit der Ruhe ist es nun aus. Auf den Ausnahmezustand reagiert die Familie zunächst mit Humor. Doch der Verkehr wird zur Dauerbelastung: Lärm und Abgase zehren an den Nerven, es kommt zur Eskalation. SRF-Experte Michael Sennhauser nennt die schweizerisch, belgisch, französische Produktion aus dem Jahr 2008 «den frechsten und universellsten Schweizer Film seit Langem».



Enormer Energieverbrauch


Als Antwort auf die Klimakrise ist eine sozial gerechte und ökologische Mobilität unumgänglich. Sie soll alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen lassen und die Lebensgrundlagen aller schützen. Denn der Verkehr verursacht – ohne internationale Flüge und Schifffahrten – 32 Prozent des Schweizer Treibhausgasausstosses oder 13,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. 68,9 Prozent davon stossen private Personenwagen aus. Hinter diesen Zahlen steckt ein enormer Energieverbrauch, schweizweit höher als bei den Haushalten und der Industrie. Im Kanton Glarus stösst der Verkehr jährlich 90'000 Tonnen CO2 aus und belegt nach der Wärmeerzeugung Platz zwei bei den Verursachern fossiler Emissionen.



Quelle: KlimaGlarus.ch


Mehr als CO2


Der Strassenverkehr belastet auch die Gesundheit: Mit Lärm aufgrund von Gewicht, Geschwindigkeit und Antrieb der Motorfahrzeuge sowie mit Luftschadstoffen wie Reifenabrieb. Wirtschaftlich kritisch sind zudem für Industrie und Gewerbe verlustreiche 29'050 Staustunden wegen Verkehrsüberlastung sowie vom motorisierten Individualverkehr verursachte volkswirtschaftliche Kosten von 9,7 Milliarden Franken pro Jahr – das ist der Löwenanteil von 71 Prozent der gesamten externen Kosten der Mobilität. Weiter beansprucht die Verkehrsinfrastruktur ein Drittel der Siedlungsfläche – davon entfallen 88 Prozent auf Strassen und Autobahnen.



Quelle: Dieser Beitrag ist durch ehrenamtliche Zusammenarbeit im Netzwerk zukunftsfähige Mobilität Glarus entstanden.



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