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Aus dem Club der Verkehrten

Schon wieder Hauptversammlung. Dieses Mal war es die 37. der VCS-Sektion Glarus und meine zweite als Präsident.



Der Klöntalersee ist ursprünglich kein Stausee. Er wurde zwecks Stormerzeugung aufgestaut. Er ist eine Naturschönheit, von der sich im Winter die Sonne ganz verabschiedet. Dann gefriert er manchmal zu. Im Sommer fröstelt es mich, wenn zum und im Klöntal alles voller Autos ist. Inzwischen gibt es Kontingente, «Mitfahrbänkli» und vielleicht sogar bald einen «Slow Sunday». Bild: kodex1213


Jahresbericht 2023 des Präsidenten


Noch kein halbes Jahr ist seit dem letzten Jahresbericht vergangen. Das hat damit zu tun, dass die VCS-Sektion Glarus die Hauptversammlung vom vierten ins zweite Quartal vorverlegt. Näher am vergangenen Jahr lässt es sich besser zurück- und auch etwas vorausblicken.


Zuerst zum Rückblick auf das Jahr 2023, in dem zum Beispiel das Studienauftragsverfahren zur Aufwertung des öffentlichen Raums in der Innenstadt Glarus abgeschlossen wurde. Was daraus entsteht, wird die Gemeinde Glarus noch beweisen müssen.


Zusammen mit anderen Umweltverbänden informierte sich der VCS über die Vorbereitungen des eidgenössischen Schwing- und Älplerfests ESAF 2025 aus erster Hand. Zu den Baugesuchen haben wir dem Gemeinderat eine Stellungnahme abgegeben und damit ein gutes Verkehrskonzept verlangt. Denn das Glarnerland wird 2025 mit rund 300’000 Gästen an wenigen Festtagen in einen verkehrsseitigen Ausnahmezustand versetzt. Es ist von höchstem Interesse für das ganze Glarnerland, dass es dann zu keinem Verkehrskollaps in Glarus Nord kommt. Deshalb müssen möglichst viele Gäste mit dem ÖV anreisen und gezielt gelenkt werden.


Zudem haben wir an der Vernehmlassung zum kantonalen Veloweggesetz teilgenommen. Kommt an der Landsgemeinde 2024 ein Antrag mit mehr Fleisch am Knochen oder eben mehr Veloförderung im Gesetz in den Ring, werden wir uns dafür einsetzen. Auch haben wir das Gesamtverkehrskonzept von Glarus Nord mit einigen Zusatzideen in der Vernehmlassung unterstützt. In der kantonalen öV-Kommission, die den Regierungsrat berät, durfte der VCS an zwei Sitzungen teilnehmen. Wichtig war das Aufgleisen des neuen ÖV-Gesetzes, das Mitte 2024 in die Vernehmlassung und 2025 an die Landsgemeinde gehen soll.


Weiter hat uns 2023 die Einsprache für den Einbezug des Langsamverkehrs nach dem Umbau des Gewerbehauses Mühlefuhr beschäftigt. Verhindern lässt sich das Bauvorhaben nicht, das ist auch nicht das Ziel. Doch wird unser Einsatz bis und mit Beschwerde beim Kanton voraussichtlich zur einer statt keiner Lösung für mehr Sicherheit des rollstuhlgängigen Linth-Uferwegs 824 und der kantonalen Radroute führen.


Zum Dauerbrenner gehörte auch 2023 die Einsprache zum neuen Betriebsreglement des Flugplatzes Mollis, zum Beispiel für spätere Flugzeiten an Sonntagen, mit dem Bund. Es zieht sich 2024 weiter.


Auf nationaler Ebene stand unser Engagement 2023 für das Klimaschutz-Gesetz im Zentrum. Während unser ehemaliger Geschäftsleiter im Kampagnenteam unter Leitung von KlimaGlarus.ch mitarbeitete, übernahm die VCS Sektion Glarus auch den Löwenanteil der Finanzierung im Umfang von 8'500 Franken. Für ein Glarner Ja reichte es zwar nicht, national kam die Vorlage aber durch.


Ebenfalls auf nationaler Ebene sammelte unsere Sektion Unterschriften für das Referendum gegen den masslosen Autobahn-Ausbau. Anfang 2024 ist es mit über 100`000 Unterschriften zustande gekommen, voraussichtlich im November 2024 gelangt es zur Abstimmung.


Auf kantonaler Ebene nahmen wir zu den eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober Stellung. Wir unterstützten die Kandidatin sowie den Kandidaten mit dem umweltfreundlichsten Wahlversprechen und -verhalten. Für den Nationalrat war dies die SP-Kandidatin Sabine Steinmann und für den Ständerat der Grüne Mathias Zopfi.


Kantonal standen im Bereich öffentlicher Verkehr die Petition des Pendlervereins Glarus für kurze und direkte Reisen nach Zürich und Rapperswil sowie die Folgen der neu eröffneten Querspange Netstal im öffentlichen Interesse. Die Querspangen-Situation zeigt, dass wir beobachten müssen, ob die abgegebenen Versprechen gegen Schleichverkehr auch eingehalten werden. Wird die alte Linthbrücke wieder geöffnet, wird nicht nur ein solches Versprechen, sondern auch die Regel «keine neuen Strassen ohne Rückbau» gebrochen. Verschiedene Lösungsvorschläge, welche nicht nur zu Symptom- sondern auch zur Ursachenbekämpfung führt, haben wir in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk «Glarus zukünftig mobil» bereits am 4. Mai 2023, noch vor der Querspangen-Eröffnung, dem Regierungsrat mit einer Petition auf den Tisch gelegt. Das Fazit daraus lautet: besser lenken, mehr teilen, klug vernetzen.


2023 haben wir die VCS Sektion Glarus auch sichtbarer gemacht. Dazu gehörten zwei Kolumnen in den Glarner Nachrichten – die eine zum Tag gegen Lärm am 26. April und die andere zum Schulanfang am 14. August. In Zusammenarbeit mit «Glarus zukünftig mobil» organisierten wir die Filmvorführung «Metropolen im Wandel – wie gelingt die Verkehrswende?» am 12. Mai im Güterschuppen und einen Wunschfilm-Abend am 17. November im Wortreich Glarus im Rahmen der Aktionstage «Verkehrswende jetzt!» am Klima-Treff von KlimaGlarus.ch.


Was uns nebst diesen gelungenen Auftritten nicht gelungen ist, ist unsere Exkursion ins «Energietal Toggenburg» am 23. September. Wir mussten sie wegen zu geringer Teilnehmerzahl leider absagen. Dafür hat Christoph Kauz, der Geschäftsführer des Energietal Toggenburgs, an der Hauptversammlung vom 1. Dezember über Projekte zur nachhaltigen Mobilität im ländlichen Raum berichtet.


Im Vorstand werden wir – Eva Gallati, Caroline Lüscher-Müller, Priska Müller Wahl und ich – uns weiterhin für ein zukunftsgerichtetes Glarnerland einsetzen. Um diesen Beitrag leisten zu können, braucht es auch die Vernetzung mit anderen VCS-Sektionen und dem nationalen Verein – sei es an Delegiertenversammlungen, Planungskonferenzen, Weiterbildungen oder Zukunftsworkshops.


Vielen Dank, dass Sie uns als Mitglied, Unterstützerin oder Unterstützer helfen, die Mobilität im Glarnerland neu zu denken.



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