Berge und Helikopter gehören irgendwie zusammen – auch wenn Berge eher leise und Helikopter eher laut sind. Gerade heute gehören sie jedenfalls für mich noch etwas mehr zusammen. Nicht nur, weil ich heute als Erstes einen Helikopter vorbeifliegen hörte.
1995 startete Marco Fumasoli von Schindellegi aus mit dem Helikopter und begann, die Schweiz von oben zu dokumentieren. Erst strahlte der Sender Schweiz 4 und später HD Suisse die Luftaufnahmen aus. Die Swissview-Filme mit ihrem meditativen Sound wurden Kult.
Von Schindellegi aus startete auch Ruedi früher, als er noch Pilot war, mit dem Helikopter. Einmal flog er mit mir über die Mythen. Beim Rückflug lag Nebel und wir mussten nah am Boden entlang den Weg zum Landeplatz suchen. Ein richtiges Spektakel, bei dem ich mich sicher fühlte neben Ruedi.
Ruedi flog nicht nur auf die Berge, er stieg auch auf sie. Wir pflegten eine schöne jährliche Tradition, bei der wir zu viert wandern gingen. Ganz so hoch hinauf konnte er mit mir zwar nicht steigen. Aber dafür waren die Touren extra lang.
Bei einem eigentlich harmlosen, kurzen Abstieg hatte ich einmal ziemlichen grossen Schiss. Ruedi beruhigte mich und zeigte mir, worauf ich achten musste, bis ich es vom gefrorenen Geröll hinunter zum Segnesboden schaffte.
Die wahrscheinlich längste Wanderung führte von Madulain Richtung Berninapass. Es war wunderschön und wir waren alle hundemüde, als wir am Ende auf den Zug zurück warteten.
Ruedi war gern in den Bergen. Er war sportlich und ich bin es heute noch nicht. Aber die Berge verbinden uns. Und die beiden Helikopterflüge, bei denen ich mit ihm in der Luft war. Und die beiden Tische und der Schrank in meinem Haus, die er restaurierte. Und meine Familie, die er liebte und die ihn liebt.
Bald nehme ich Ruedi mal wieder mit auf eine Tour. In Gedanken und dankbar dafür, dass er Teil meines Lebens ist.
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