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Daddy Cool ist unsterblich

Die Fee und Werner glauben immer noch an die Kraft der Musik und haben heute einen besonderen Anlass, einem Song ihre Zeilen und Gedanken zu widmen.


Der Pop-Song Daddy Cool erschien 1976 und war der erste grosse Erfolg von Boney M. Produzent Frank Farian nahm Daddy Cool mit der ersten Retorten-Band der Musikgeschichte auf und koppelte ihn als Single aus dem Album Take The Heat Off Me.



1976 war mein Vater 48 Jahre alt – so alt wie ich inzwischen bin. Mein Vater – wir nannten ihn Dädi – ist auch der besondere Grund für diesen Beitrag. Er starb heute vor 27 Jahren. Damals war ich auf dem Monte Ceneri Pass an der Vollendung meiner Rekrutenschule und durfte nach Hause fahren, um mich von Dädi zu verabschieden.


Von Dädi habe ich einiges übernommen: Seinen Namen, Sozialdemokraten wählen, rauchen, fluchen, Fleisch essen, die Schweiz bereisen, ehrenamtliches Engagement und ein Flair für Gleichberechtigung. Ich erinnere mich, wie er traurig war, als Willi Ritschard starb und enttäuscht, als Lilian Uchtenhagen nicht zur ersten Bundesrätin gewählt wurde.



Einiges habe ich nicht von Dädi übernommen: Jassen, Auto fahren, Kutteln essen, Oberkrainer-Musik hören, im Steinbruch arbeiten und Sportsendungen schauen.


Vor seinem Tod schenkte mir Dädi seinen Ehering. An seinem Todestag konnte ich ihn beim Goldschmied abholen. Vorher war er mir zu gross.


Und noch was erinnert mich an Dädi: An seinem 60. Geburtstag durfte ich ihn auf einem Helikopterflug begleiten. Auch der Pilot lebt inzwischen in meinem und manchem anderen Herzen weiter.



Ja, mein Dädi war cool. Ich hätte als Erwachsener gerne mehr von ihm erfahren und ihm mehr von mir gezeigt. Wir hätten uns so gut wie sicher wegen des Autofahrens gestritten. Jassen hätte er mir nie beibringen können.


Aber Rösti im Kaffee tunken und ein Salsiz aufschneiden, das würde ich gerne mit ihm tun. Und den einen oder anderen Western würde ich bestimmt auch mit ihm schauen.



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