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Im Einklang mit der Mitte

  • Autorenbild: Fee
    Fee
  • 25. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Sept.

In einem Parlament kann auch ein Linker mal mit der Mitte zusammenspannen. Es hat nicht mal wehgetan. Es war die letzte Landratssitzung vor der Sommerpause.


Foto: Kanton Glarus, Darko Cetojevic
Foto: Kanton Glarus, Darko Cetojevic

Meine Landratskollegen Cyrill Schwitter und Andreas Luchsinger forderten ihrer Motion vom 27. November 2024 ein ganzheitliches Konzept zur touristischen Entwicklung des Kantons, insbesondere für das Klöntal. Zum Vorstoss der Mitte hatte auch ich heute im Namen der SP etwas zu sagen.


Herr Präsident

Meine Damen und Herren

 

Vielen Dank für den Vorstoss und die ausführliche Reaktion.

 

Im Namen der SP-Fraktion beantrage ich, Landrat Cyrill Schwitter zu folgen.

 

Nach meinem Geschmack wird zu viel studiert, abgeklärt, erwogen, gemessen, konzipiert – einfach zu viel herumgeiert. Und warum? Weil es um den Verkehr geht. Und diesem Problem lässt sich nur mit Kontingenten entgegnen. Eintrittsgebühren sind ein Weg dahin.

 

Auf Eintritte und Kontingente kommt zum Glück auch die FHGR. Und prompt heisst es dazu:

 

«Eine solche Massnahme bedarf allerdings sorgfältiger politischer und rechtlicher Abwägung und muss im Dialog mit der lokalen Bevölkerung entwickelt werden.»

 

Das meine ich mit herumeiern.

 

Während wir abwägen, rollt der Verkehr weiter durch unsere Naturperlen. Schnell regen wir uns dann über die Besucher:innen auf, die uns den Parkplatz wegnehmen.

 

Und schnell vergessen wir, dass wir selbst als Tagesausflügler:innen in anderen Kantonen unterwegs sind und die auswärtigen Naturperlen zuparken und zumüllen.

 

Zugegeben: Die Antwort auf diese Motion – oder eben das Postulat – geht tatsächlich auf das Verkehrsproblem und seine Folgen ein. Aber sie ist zu sanft, zu abwartend. Wir müssen schneller sein, sonst geht’s Jahrzehnte, in denen sich nichts verbessert. Das Klöntal zum Beispiel ist nicht erst seit Covid vollgestopft. Abgesehen davon hätte uns Covid lehren können, dass wir nicht immer alle überall sein müssen.

 

Was heisst das für die Weiterberarbeitung des Postulats?

 

Es braucht schnell scharfe Massnahmen und eine ehrliche Kommunikation gegenüber auswärtigen und einheimischen Gästen und Touristiker:innen.

 

Ehrlich heisst:

 

Lieber Gast: Komm nicht mit dem Auto – und wenn doch mit einem vollen – und bleib dafür länger als einen Tag! Liebe Glarner:in: Sei ein Vorbild! Liebe Touristiker:innen: Weniger ist manchmal mehr!

 

Danke, dass Sie das Postulat nicht abschreiben.



Zur ehrlichen Gästekommunikation habe ich im Juni 2020 im Agentur-Blog von Panta Rhei PR geschrieben und mich dabei an früher erinnert:


In meiner Kindheit zierte der Spruch «Jeder Gast ist gern gesehen – teils beim Kommen, teils beim Gehen» den Eingang eines Restaurants auf meinem Schulweg. Ich fand das amüsant, weil ich in einem Restaurant aufwuchs. Störte ein Gast, hatten wir ruhig zu sein, zumindest bis er ging – im Notfall also null Kommunikation. Doch dieses Konzept ging eigentlich vor 40 Jahren schon nicht auf.

Am 5. August 2025 wird Roger Rhyner aus Riedern den Memorialsantrag einreichen, um gesetzliche Grundlagen für einen Besucherbeitrag zu schaffen. Dadurch soll das eindrucksvolle Natur- und Naherholungsgebiet vor den negativen Auswirkungen des Besucherandrangs geschützt werden. 


Foto: Schweiz Tourismus, Jan Geerk
Foto: Schweiz Tourismus, Jan Geerk

NB: Die weiteren Beschlüsse er heutigen Landratssitzung sind im Public Newsroom des Kantons Glarus veröffentlicht. Alle Debatten können im audiovisuellen Archiv verfolgt werden.

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