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Rumbrummen am Kerenzerberg

Wer kann in der heutigen Klimasituation und in einem verkehrsgeplagten Kanton an gleich zwei Autorennen denken? Wer verkauft sich an auswärtige Organisatoren, statt eigene Ideen zu verwirklichen?


Während das Klausenrennen mit moderatem Rhythmus und gewisser Einzigartigkeit gerade noch so durchkommt, schiesst das Kerenzerberg-Revival den Bock ab.


Bild: Ferrari 33SP 1995 | Foto: Franz Leupi


Die Zahl der neuen Stammgäste wird verschwindend klein sein. Rennfreaks verbringen ihre Zeit für weitere Rennen, für TV-Übertragungen von Formel-1-Rennen aus Ländern, die Menschenrechte verletzen, oder für ihre eigenen Rennen im Alltagsverkehr.


Und wie versorgt die Region 20'000 Gäste auf einen Schlag? Mit den öffentlichen Verkehr werden sie nicht anreisen und übernachten werden sie auch nicht (können) – von Nachhaltigkeit gleich im Quadrat keine Spur.


Nein sagen hilft der Tourismusentwicklung nicht, die Faust im Sack machen noch weniger. Wenn die «Region der Kontraste» die Natur gegen Motoren ausspielt, verschleudert sie ihr grösstes Kapital: die Natur und die, die sie mögen.



In den 1970er-Jahren, in denen die Rennen am Kerenzerberg stattfanden, gab es autofreie Sonntage. Wäre das nicht ein Revival mit typischem Glarner Pionierpotenzial, statt eine Grausamkeit zu kopieren, die schon andernorts über die Bühne läuft?


Da hätten glatt ein Familien-Kinderwagen-Rennen und ein Senioren-Slow-Up Platz im Programm. Darum: Kerenzerberg-Revival absagen, andere Investoren für eigene Ideen finden und sich zeitgenössisch dem richtigen Gästepotenzial präsentieren.



Quelle: Dieser Beitrag ist ursprünglich als Leserbrief in der Südostschweiz Glarus erschienen.

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