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Feuernacht statt Feiertag

Bis 1973 war der Fridolinstag ein Feiertag im Kanton Glarus – nach der Reformation nur noch für katholisch Gläubige. Die Landsgemeinde tauschte ihn vor 50 Jahren mit Allerheiligen ab.


Fridolin soll zur Zeit der Christianisierung des Alpenraums im Tal der Linth viel Gutes getan und Wunder gewirkt haben. Es wird zwar gemunkelt, dass Fridolin nie im Glarnerland gewesen sei. Nichtsdestotrotz ist er ein Tausendsassa im Bergkanton.



Apropos heilig


Das Glarner Kantonswappen zeigt mit dem heiligen Fridolin als einziges der Schweiz eine menschliche Gestalt. Das passt zu den zahlreichen kulturellen Einzigartigkeiten des Glarnerlands. Eine davon sind rauchende Kinder am Fridolinstag. Darüber ist sogar 20 Minuten im vergangenen November gestolpert.



Die Glarner:innen zünden jeweils am Namenstag ihres Heiligen am 6. März ihre «Fridlisfüür» an und vereinen den ursprünglich heidnischen Brauch zur Vertreibung des Winters mit dem christlichen Gedenken an den Landespatron.


Zombigeschichte zum Brauchtum


Der Legende nach war Glarus als Erbe an das Kloster Säckigen übergegangen. Dessen Gründer war Fridolin. Das Land gehörte zuvor zwei Brüdern – der eine, Ursus, schenkte seinen Teil zu Lebzeiten dem Kloster.


Nach dessen Tod bestritt der andere, Landolt, die Schenkung und ging vor Gericht. Das erweckte Ursus aus seinem Grab so sehr, dass Landolt erschrak und sein Land ebenfalls an das Kloster abtrat.



Irgendwie eine recht gruselige Zombiegeschichte – umso lebendiger ist der Myhtos um Fridolin im Glarnerland. Was alles dazu gehört, gibt's im Kulturblog der Glarner Agenda zum Fridolinstag 2020 und 2021 nachzulesen.


Glückspatron Fridolin


Der 6. März hängt in jüngerer Zeit auch mit anderen Ereignissen im Kanton Glarus zusammen. 2017 bebte die Erde in Glarus Süd mit der Stärke 4,6 zum Glück ohne Schäden. Glücklich schätzten sich einige Glarner:innen auch am Fridolinstag 2021, als ihr Kanton den Zuschlag für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ESAF erhielt.


Fridolinsfeuer auf Ennetrösligen am 6. März 2023

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