Es hört nicht auf: Das Parteileben inspieriert mich. Zum Beispiel am Parteitag, wenn es um Abstimmungsparolen geht und Expertinnen zu Gast sind.
Am letzten kantonalen Parteitag der SP ging es um die eidgenössischen Volksabstimmungen vom 25. September 2022. Dann stimmen die Schweizer:innen unter anderem über die Initiative gegen Massentierhaltung ab. Eine Vertreterin des WWF Glarus informierte darüber. Und das kam dabei heraus:
JA zu mehr Biodiversität und Klimaschutz zum Vorteil der Glarner Bauern
In der Diskussion über die Massentierhaltungs-Initiative standen die Biodiversität und der Klimaschutz im Fokus. Jährlich werden in der Schweiz 80'000 Tiere gehalten. Jedes Jahr verflüchtigen sich 42'000 Tonnen Stickstoff in der Luft, der Zielwert liegt bei 25'000 Tonnen. Das verflüchtigte Ammoniak ist ein bedeutender Treiber für das Artensterben.
Gleichzeitig führt das heutige Ausmass der Fleischproduktion durch Treibhausgase zur Klimaerwärmung. Von der Annahme der Initiative sind fünf Prozent der Betriebe betroffen, im Glarnerland kaum einer. Ausserdem bremst ein Ja den Strukturwandel zugunsten kleinerer Betriebe.
Klar ist aber auch, dass durch weniger Produktion das Fleisch knapper und dadurch teurer wird. Denn ganz ohne Verzicht, wie zum Teil auf Fleischverzehr, können die Klimaziele kaum erreicht und weitere grosse Herausforderungen nicht gemeistert werden.
Die SP Schweiz sagt Ja zur Initiative und legt dabei den Fokus auf das Tierwohl. Auch die Grünen und die Grünliberalen empfehlen ein Ja. Die Mitte, die FDP und die SVP geben der Idee eine Abfuhr aus Gründen, die mich nicht überzeugen.
Glück im Glarnerland
Zugegeben: Ich esse zu viel Fleisch. Vor allem dann, wenn ich mich mittags in der Sandwich-Auslage der Bäckerei nicht für das Käse- oder das Auberginen-Sandwich durchringen kann, wenn mich die Varianten mit Salami, Schinken, Mostbröckli, Rohschinken, Fleischkäse, Poulet und manchmal sogar mit Speck oder Pastrami in ihren Bann ziehen.
Wenigstens hält sich das Fleischlager im Kühlschrank zu Hause in Grenzen. Es sei denn, ich kaufe mir anfällmässig 200 Gramm Aufschnitt und zwei Paar Schweinswürstli. Und wenn im Restaurnt Cordon Bleu oder Rahmschnitzel auf der Karte stehen, verzichte ich selten.
Am besten schaffe ich es so, mich beim Fleisch im Zaum zu halten: Läden und Restaurants wählen, die andere leckere Produkte und Menüs oder Fleisch in der Qualität anbieten, wie sie immer sein sollte: bio, fair, regional und tiergerecht. Davon gibt es keine rauen Mengen, weil ein solches Angebot beschränkt ist.
Im Glarnerland habe ich das Glück, dass es die Puurä Metzg Sernftal gibt. Sie legt grossen Wert auf die Kenntnis der Lieferkette, kurze und dadurch stressfreie Transportwege und auf das Wohl der Tiere. Die Genossenschaft gehört Glarner Bauern. Ich durfte beim Fundraising für das Schlachthaus in Engi helfen. Mein dort verarbeitetes regionales Bio-Fleisch kann ich zum Beispiel in der Markthalle oder direkt und fair bei den Bauern kaufen.
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