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Heiliger Strohsack

Eigentlich waren keine Neuigkeiten zu AllerheiligenĀ geplant. Ging nicht, weil anderes um die Ohren flog. Heiliger StrohsackĀ passt aber auch hier und jetzt ā€“ und sogar noch besser.


Um die Ohren flog mir Anfang November die neue KrankenkassenprƤmie. Satte 92.90 Franken sackt mein Krankenversicherer des Vertrauens ab Januar monatlich mehr von mir ein. Er sagt dazu, er habe zu viele Versicherte und die seien zu oft krank. Ich sage dazu: Heiliger Strohsack, ist der am Ende selbst krank?

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Neulich hƶrte ich im Zug eine Person von ihrer neuen PrƤmie erzƤhlen und sagen, sie hƤtte wohl doch besser bei der PrƤmien-Entlastungs-InitiativeĀ abstimmen gehen und ja stimmen mĆ¼ssen. Heiliger Strohsack, ging mir da die Lust abhanden, ihr fĆ¼r den 24. November ein Nein zu EFASĀ nahezulegen.



Am 24. November braucht es auch ein Nein zum Autobahnausbau. Die fĆ¼nf direkten Milliarden Franken und die 35 Folgemilliarden wĆ¼rden besser fĆ¼r tiefere KrankenkassenprƤmien eingesetzt, heiliger Strohsack! Eine solche alternative Verwendung wĆ¼rde gleichzeitig Volkskrankheiten heilen, die wegen vergeudeter Lebenszeit im Auto flƤchendeckend chronifizieren.

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Und dann sind da noch zwei Nein zu Mietrechtsvorlagen, die den Vermieter:innen noch mehr Gelegenheiten fĆ¼r Mietzinserhƶhungen verschaffen sollen. Dabei haben die in den letzten 20 Jahren schon gesetzesbrecherische 100 Milliarden Franken zu viel von ihren Mieter:innen verlangt. Heiliger Strohsack, wird hier kreuzfalsch umverteilt und fĆ¼hrt das geradeaus weiter zum Feudalismus.

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Der Ɯbermut der Grausamkeit hat mal wieder den perfekten Lauf. Im Schweizer AbstimmungsbĆ¼chlein genauso wie im News-Feed Ć¼ber irgendwelche KriegschauplƤtze und PrƤsidentschaftswahlen.



Auch mir schlagen die AuslƤufer dieses rauen Winds entgegen, wenn ich mich einmische. Wen interessiert schon (sozialdemokratische) Politik, (verbindende) Liebe, (mentale) Gesundheit oder (alltƤgliche) Kultur? Muss mensch nicht ernst nehmen, heiliger Strohsack, wo kƤmen wir da denn hin?

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Vielleicht in eine bessere Welt. Vielleicht, wenn wir uns unverbesserlich darum kĆ¼mmern. elleicht hilft SackhĆ¼pfen.


EisbƤr hat mich soeben darauf hingewiesen, dass ich gerade zu wĆ¼tend bin und Gefahr laufe, mit Sarkasmus auf den Sack zu gehen. Also habe ich mich nach weiteren SƤcken umgeschaut.


Nebst Sackgasse, Sackgeld, Sackmesser und Sackbefehl bin ich auf SacklƤuse gestossen, die eigentlich FilzlƤuse sind und ausschliesslich Menschen befallen.


Dann ist mir die Redensart Ā«In Sack und Asche gehenĀ» begegnet. Geht auf einen altorientalischen Brauch zurĆ¼ck und verstehe ich nicht. Heisst vielleicht, mensch soll sich an der eigenen Nase nehmen.


Etwas gelƤufiger sind Ā«Die Katze im Sack kaufenĀ» oder Ā«Die Katze aus dem Sack lassenĀ». Finde ich unfair Katzen gegenĆ¼ber.



Den alten Sack in den Sack stecken, den Sack zu machen, in den Sack hauen und mit Sack und Pack abhauen sind auch mƶglich.


Auch einsacken, sackstark, sacknass und Heilandsack sind mir Ć¼ber den Weg gelaufen. Das Ende dieser Recherche zeigt Ā«SackhĆ¼pfen fĆ¼r FortgeschritteneĀ» ziemlich deutlich an.



Heiliger Strohsack: Die Macher von Ā«South ParkĀ» haben wegen des USā€“Wahlkampfs den Start der 27. Staffel verschoben. Die Serie gƤbe es seit vier oder fĆ¼nf PrƤsidentschaftswahlen, immer hƤtte sie diese thematisch behandelt und es scheine so, als ob sie eine Ć¼bergrosse Bedeutung hƤtten.


Ā«Keine NeuigkeitenĀ» heisst der NewsletterĀ dieses Blogs und Ā«Heiliger StrohsackĀ» wƤre sein November-Titel gewesen.

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