Regarde les riches
- Gratis und Franko

- vor 4 Tagen
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Aktualisiert: vor 3 Tagen
Während der Abstimmungswoche mischen sich Gratis und Franko ein. Sie fragen sich, woher die Solidarität zum Reichtum anderer weht und besuchen vier Schlösser.
Schon mal in Versailles gewesen? Klar! Gehört schliesslich zu einem Besuch in Paris dazu. Damals fragte ich mich nicht, warum ich das Schloss besichtigen ging. Wir taten es einfach. Es war schön, aber beeindruckte mich nicht besonders. Was geblieben ist? Die Erinnerung an mein erstes Kokusnuss-Eis in einem Thai-Restaurant und an Zungenküsse mit drei Frauen in vier Tagen. Die Stadt der Liebe halt.
Das Schloss Versailles in der gleichnamigen Nachbarstadt von Frankreichs Hauptstadt Paris ist eine der grössten Palastanlagen Europas und war von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der Französischen Revolution die Hauptresidenz der Könige von Frankreich. Ursprünglich als Jadschloss vorgesehen, baute es der Sonnenkönig und absolute Herrscher Ludwig XIV für sich um und aus. Seit dem 19. Jahrhundert wird das Schloss als Museum genutzt. 1979 wurde Schloss Versailles in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
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Vermögenskonzentration = Machtkonzentration
von SP60+ Schweiz
In der Schweiz besitzt das reichste Prozent fast 45 Prozent des Gesamtvermögens; sein durchschnittliches Reinvermögen hat sich in knapp 20 Jahren um 150 Prozent gesteigert. Noch schwindelerregender sind die Zahlen ganz oben auf der Vermögenspyramide: Die 300 reichsten Familien der Schweiz haben ihr Vermögen in derselben Zeit auf 833’500’000’000 Franken verdoppelt. Währenddessen besitzt die Hälfte der Schweizer Bevölkerung kaum Vermögen, im Schnitt nur knapp 7’700 Franken. Jede Stunde wächst das Vermögen der 300 Reichsten in der Schweiz um 2,4 Millionen Franken. Dieses Geld wird durch die Arbeit der breiten Bevölkerung und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen erwirtschaftet. Es landet in Form von Kapitalerträgen in den Taschen der Superreichen.
Diese ungleiche Vermögensverteilung ist der grösste Treiber der Krisen unserer Zeit. Die Superreichen versuchen mit aller Kraft, ihre Vormachtstellung zu wahren. Milliardär:innen kandidieren überdurchschnittlich oft für politische Ämter und finanzieren Parteien und Wahlkampagnen. Gezielte Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit verhelfen ihnen zu geschäftlichen Erfolgen. Die politischen Interessen von Superreichen finden mehr Gehör als die der Durchschnittsbürger:innen.
In den USA sehen wir beispielhaft, wie die Tech-Bros den Staat zu ihren Gunsten umbauen und gegen die breite Bevölkerung auslegen. Auch in der Schweiz mischen Milliardär:innen in Medien und Politik mit. So haben die Superreichen in den letzten Jahrzehnten Unmengen an Steuergeschenken erhalten. Dabei wäre eine wirksame Steuerpolitik das wichtigste Mittel, um die steigende Ungleichheit zu bekämpfen und die antidemokratischen Tendenzen einzuschränken.
Die enorme und immer weiter steigende Vermögensungleichheit gefährdet unsere Zukunft. Während die Reichsten immer weiter profitieren, bezahlt die breite Bevölkerung den Preis. Wir müssen die Superreichen jetzt stoppen. Deswegen braucht es unser Ja zur Initiative für eine Zukunft.
Patricia Kaas war eine Sensation im Frankreich der späten 80er Jahre. Ihr Debütalbum erschien 1988 und verkaufte sich weit über eine Million Mal. Stilistisch zwischen Chanson, Pop, Blues und Jazz angesiedelt, hob es sich vom typischen Synthie-Sound der 80er Jahre ab. Ihre kraftvolle, rauchige Stimme und ihre charismatische Bühnenpräsenz machten sie zu einer herausragenden Künstlerin der französischen Musikszene jener Jahre.
Wären alle reich, wären alle gleich
Warum fasziniert uns der Reichtum anderer? Konnten diese anderen sich etwa unseren Traum erfüllen, reich und glücklich zu sein? Dabei ist materieller Reichtum per se nur wenigen zugänglich, sonst würde er sich nicht von anderen finanziellen Verhältnissen abheben. Wie und warum sollten also ausgrechnet viele zu den Reichen gehören? Im Grunde geht das nur dann, wenn es keine Reichen mehr gibt. Davon träume ich – dann könnte Glücklichsein allein reichen und für alle möglich sein.






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