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Rich in paradise

Während der Abstimmungswoche mischen sich Gratis und Franko ein. Sie fragen sich, woher die Solidarität zum Reichtum anderer weht und besuchen vier Schlösser.


Beim letzten Schloss der Woche musste ich mich auf die Suche nach einem Palast machen, den ich nie besucht habe. Der englische Titel des namensgebenden Songs dieses vierten Beitrags zur Initiative für eine Zukunft führte zwar nach Grossbritanien, aber nur bis ich herausfand, dass die Musik aus Italien stammt.


Palast von Caserta (I) | Bild: Danjela Vata
Palast von Caserta (I) | Bild: Danjela Vata

1200 Räume, 1742 Fenster. Es gibt 1026 Schornsteine und 34 Treppen. Die eindrucksvollste Treppe der Reggia di Caserta ist 18.5 Meter breit, 14.5 Meter hoch und verfügt über 117 Stufen. Die Gesamtfläche des Pallazzos nimmt 47'000 Quadratmeter ein. Ein Schloss, mit dem man dem Versailles des französischen Sonnenkönigs Konkurrenz machen wollte.


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Nägel mit Köpfen machen



Würde die Initiative für eine Zukunft Familienunternehmen zerstören? Nun, in erster Linie ist die Zukunftssteuer eine Steuer für Privatpersonen, nicht für Unternehmen.


Natürlich können Privatpersonen ihr Vermögen in Unternehmen angelegt haben. Allerdings sind 99,7 Prozent der Unternehmen in der Schweiz KMUs. Der Vize-Präsident des Schweizer KMU-Verbandes sagte 2015 bei der Abstimmung über die damalige Erbschaftssteuer-Initiative: Gäbe es einen Freibetrag von 50 Millionen Franken, wäre kein einziges KMU betroffen. Bei den restlichen 0,3 Prozent der Unternehmen handelt es sich um Mammutunternehmen.


Sowieso investieren Superreiche ihr Geld meist in verschiedenen Aktien, Immobilien und verschiedenen Unternehmensanteilen und nicht in ein einziges Familienunternehmen. In anderen Ländern sind Erb:innen von riesigen Familienunternehmen problemlos im Stande, solche Steuern zu bezahlen: In Südkorea und Japan fallen heute Erbschaftsteuern von 50 bis 55 Prozent an. So haben die Samsung-Erb:innen gerade erst eine Erbschaftsteuer von 50 Prozent und somit rund 9 Milliarden Euro bezahlt.


Falls die vorhandenen liquiden Mittel nicht für die Steuerzahlung ausreichen, kann ein Kredit aufgenommen und das Unternehmen dafür als Sicherheit verwendet werden. Weiter ist auch eine Ratenzahlung über zehn Jahre hinweg denkbar. Klar ist: Unser Ja zur Initiative für eine Zukunft gefährdet keine mittelständischen KMU, sondern ist ein Auftrag an die Politik und die Finanzdepartemente unseres Landes, endlich auf der Einnahmenseite Nägel mit Köpfen zu machen, statt nur zu sparen. So wie es auch Schweizer Unternehmen machen, um erfolgreich zu sein.



Das F. P. I. Project war ein Italo-House-Projekt, das in den frühen 1990er Jahren erfolgreich war. Der grösste Hit war Rich in Paradise. Die Musiker entwickelten einen eigenen Sound, der aus voluminösen Klaviersamples, zurückhaltendem Gesang und tanzbaren Beats bestand.


Mit dem Kamel in den Himmel


«Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.» Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: «Wer kann dann noch gerettet werden?» Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: «Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich.» Mehr darüber im Artikel von Anselm Grün


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