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Das Amt rückt näher

Diese Woche erhielt ich mein erstes politisches Amt. Im Juni nehme ich es auf und bin dann einer von 60 Partlamentarier:innen im Glarner Landrat.


Dieses Bild entstand 2022 in Uster ZH. Am Shooting lief Alex und mir Duqi über den Weg. Er wollte auch auf ein Bild. Dank dieses Shootings hatte ich das Foto für die Verkündigung meines neuen Amts parat.

«Werner Kälin wird Landrat. Er rückt auf der Liste der Sozialdemokratischen Partei für den zurücktretenden Landrat Christian Büttiker nach. Das Wahlbüro der Gemeinde Glarus erklärt den Ennendaner Werner Kälin (SP) als Landrat gewählt.»

Was für mich hinter dieser Verkündigung aus der Sitzung des Regierungsrats des Kantons Glarus vom 6. Februar 2024 steckt, weiss ich noch nicht genau. Jedenfalls werde ich auch im Amt die Liebe ins Zentrum stellen.


Inspiriert hat mich dieses Wochenende die Konferenz Queer Cantons in Bern. Es ging um Minderheitenstress, psychische Gesundheit von jungen Queer Menschen und Queer Joy.

Inspiriert bin ich auch von einem Glarner, der 1836 ein Buch herausgegeben hat, das ihn heute zum Vorkämpfer für die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Liebe macht.


Politisch könnte das zum Beispiel in einer Aktualisierung des Gleichstellungsgesetzes oder im Lehrplan Q – also der Integration romantischer, sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Schule – münden.



Zugegeben: Das ist ein hartes Pflaster für mich. Als Sozialdemokrat ist es das allerdings sowieso – darum fühle ich mich auch so willkommen in der falschen Partei. Und es wäre unnatürlich, hielte ich meine Homosexualität und meine Zugehörigkeit zur queern Community ausgerechnet in meinem politischen Ausdruck zurück.


Einer der Gratulant:innen schrieb mir denn auch:

«Du wirst dem Landrat gut tun, auch wenn wohl nicht von Beginn weg alles so laufen wird, wie du dir das wünschst.»

Damit hat er wohl recht. Ich werde mich mit lauter Dingen beschäftigen, die so weit weg von der Liebe scheinen wie Apfelmus. Mit der Liebe als Anker, finde ich die Energie dafür (zumindest ist das meine Absicht).


Im Februar-Newsletter setze ich mich für die 13. AHV-Rente ein, die auf den ersten Blick weder queer ist, noch mit Liebe zu tun hat. Doch wenn Menschen alt sind, können sie auch anders (oder queer) sein und Zuwendung brauchen – weil sie schon ein Leben lang queer sind oder als Alte ausgegrenzt werden – weil sie keine Aufgabe oder kein Geld mehr haben, weil im Alltag Hilfe brauchen, weil sie ihre Angehörigen verlieren und einsam werden.



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