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Amanda

Aktualisiert: 3. Okt.

Wieder ist einer dieser letzten Sonntag des Monats, an denen die Persianer Musik von queeren Künstler:innen vorstellen. Ob die September-Protagonistin tatsächlich queer ist, bleibt unklar.


KI antwortet auf die Internetsuchanfrage nach ihrer Querness: «Nein, Amanda Lear ist nicht queer.» Ein anderes Medium schreibt über die Disco-Queen und Künstlerin:


«Ob sie nun tatsächlich trans ist oder nicht, spielt keine Rolle, denn sie hat bewiesen, dass es nicht aufs Geschlecht ankommt, sondern auf die Person, und die ist beeindruckend – so oder so.» Ludwig am 2. April 2025 auf bern.lgbt


Im Fall: Trans, inter, schwul, lesbisch, bi oder non-binär allein heisst noch lange nicht, dass eine Person queer ist. Zwei prominente Beispiele aus der deutschen Politik zeigen das gerade auf: der aktuelle schwule Fraktionsvorsitzende einer konservativen und die aktuelle lesbische Co-Vorsitzende einer rechtsextremen Bundestagsfraktion sagen von sich, nicht queer zu sein.



Natürlich stimmt das, wenn die beiden das sagen, es ist aber himmeltraurig bis fatal für die Solidarität unter Betroffenen. Der Artikel «Warum distanzieren sich queere Personen von der eigenen Community?» erklärt das Phänomen.


«Die heutige Wahrnehmung der queeren Community ist das Ergebnis aus vielen Impulsen, die sich im Laufe der Zeit zu einem bunten Gemeinschaftsgefühl weiterentwickelt haben. Entsprechend sind Berührungspunkte mit queerer Realität für Einzelpersonen immer individuell. Das führt zu verschiedenen Auffassungen im Verständnis von Queerness: Während der Begriff historisch gesehen den Unterschied zwischen Cis- und Transgeschlechtlichkeit betont, steht er aktuell vor allem im politischen Diskurs als Zeichen der Solidarisierung.» Simon am 25. November 2023 auf queer.de

Indes lässt Amanda ihr Geheimnis ungelüftet. Selbst wenn sie als Transfrau geoutet wäre, bliebe alles beim Alten: Sie ist eine Frau, mag Rock lieber als Disco, ist Musikerin und Malerin. Die Malerei führte sie auch nach Bern: Vor etwas mehr als 20 Jahren war sie erstmals ins Chalet Muri zu einer Ausstellung eingeladen. 2024 porträtierte sie die Art Basel.



Ihrer Popularität hat das Vieldeutige und Geheminisvolle nicht geschadet. Musikalisch schlug sie laut arte Magazin mit dem Song «The Sphinx» Profit daraus – einem Lied, das Lear auf den Leib geschrieben sei: «I am famous or am I infamous?» – Ich bin berühmt oder bin ich berüchtigt?



Aktuell bewegt ein Fall im Zusammenhang mit der französischen First Lady, der sehr wohl Schaden beabsichtigt: Zwei Frauen, die im Internet das Gerücht verbreitet hatten, dass Brigitte Macron eine Trans-Identität habe, sind im September vom Pariser Strafgericht wegen Verleumdung verurteilt worden.


Weltweit sind bereits mehrere Politikerinnen und Prominente Opfer von solchen Gerüchten geworden. Unter anderem auch eine ehemalige US-First Lady. Geleitet sind diese Aktionen von der Vorstellung, dass trans Menschen eine Gefahr für die Gesellschaft sind und ausfindig gemacht werden müssen. Das Phänomen nennt sich Transvestigation, wird von rechtskonservativen und antisemitischen Meinungsbloggern verbreitet und ist eine Gefahr für die Demokratie durch die Förderung rechtsextremen Denkens und Handelns.



Glarner Vorkämpfer


Heinrich Hössli (1784-1864) aus Glarus legte er als erster Autor in Europa dar, dass die soziale Ächtung und strafrechtliche Verfolgung der «Männerliebe», ähnlich wie die Hexenverfolgung, auf Aberglauben und Vorurteilen beruhe. Allein Aufklärung und Erkenntnis der Wahrheit könne die Männerliebenden von der Bestrafung befreien.


Ob Hössli selbst schwul oder queer war, ist unbekannt Letzterem bin ich mir nach meiner Interpretation des Begriffs und des Gelesenen über ihn so gut wie sicher.


Heute wächst die Idee, Hösslis Geburtshaus an der Abläschstrasse in Glarus zu kaufen zwecks Pflege der Erinnerungskultur und als Treffpunkt für die queere Community und alle Interessierten. Beim Verein «Hössli Haus» kann mensch sich an diesem Prozess beteiligen.

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