Robert
- die Persianer

- 30. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Sept.
Immer am letzten Sonntag im Monat stellen die Persianer Musik von queeren Künstler:innen vor. Dieses Mal schauen sie zurück ins Jahr 1957.
Damals feierte Robert Erfolge mit seinem musikalischen Werk, war ein geachtetes Mitglied der Gesellschaft und hütete ein Geheimnis: Er war schwul und liess sich auf Strichjungen ein.

Zürcher Schwulenmorde
In der gleichen Zeit begann Walter als Teenager zu rebellieren, landete durch die administrative Versorgung in «Besserungsanstalten», haute ab und tauchte unter. In Zürich prostituierte er sich, obwohl selbst heterosexuell war, bei Männern.
Als der Komponist Robert und der Strichjunge Walter sich kennenlernten, endet die Begegnung blutig. Dabei kam Robert mit 56 Jahren ums Leben. Ein gefundenes Fressen für eine Öffentlichkeit, die gerne mit dem Finger auf andere zeigt.
In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden in Zürich sechs Männer ermordet. Dass sie schwul waren, blieb damals im Verborgenen und kam erst ans Tageslicht, als sie tot waren. In der Podcast-Serie Mord im Männermilieu erzählt die Republik mehr darüber.
Schweizer Jubiläumsjahr
Anlässlich Oboussiers 125. Geburtstag findet am 21. November in Biel eine Jubiläumsfeier mit Konzert, Buchvernissage und Lesung statt. Sie ist eine von insgesamt fünf Jubiliäumsveranstaltungen in diesem Herbst.
Es ist das erste Vorhaben, das die Geschichte Oboussiers zusammen mit den musikalisch bedeutenden Kompositionen aus der Zeit vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg, publik macht.
Soviel vorab aus der Schwulengeschichte: Nach dem Schock über Oboussiers tragischen Tod begann die Suche nach Sündenböcken vorab in Pressereaktionen. Fündig wurde man rasch: Die Homosexuellen und das Mordopfer selbst.
Glarner Vorkämpfer
Heinrich Hössli (1784-1864) aus Glarus legte er als erster Autor in Europa dar, dass die soziale Ächtung und strafrechtliche Verfolgung der «Männerliebe», ähnlich wie die Hexenverfolgung, auf Aberglauben und Vorurteilen beruhe. Allein Aufklärung und Erkenntnis der Wahrheit könne die «Männerliebenden» von der Bestrafung befreien und ihnen soziale Geltung verschaffen.
Heute wächst die Idee, Hösslis Geburtshaus an der Abläschstrasse in Glarus zu kaufen zwecks Pflege der Erinnerungskultur und als Treffpunkt für die queere Community und alle Interessierten. Der Verein «Hössli Haus» freut sich auf und über alle, die sich an diesem Prozess beteiligen wollen.





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