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Für die Vergessenen, die Verachteten und die Unerwünschten

Oliver schreibt wieder. Er sagt, sein Brief sei etwas weinerlich. Ich finde: Es ist ja auch zum Heulen.


Lieber Werner


Nachdem wir uns live breits wieder gesehen haben, muss ich nun meinen Brief zum zweiten Mal aktualisieren, so schön!


Ich bin sehr froh, dass ich nach meinen langen Jahren im Bioladen, wo anders als in der Natur im Dezember Hochbetrieb herrscht, bei einer Stelle gelandet bin, wo ich über die Feiertage Ferien nehmen kann. Das gibt mir viel Zeit zum Fläzen und Lesen. Dabei ist mir wegen verschiedenem Lesestoff die Galle hochgekommen – die Heuchelei «des Westens» scheint mir unterdessen unterträglich.


Heuchelei, weil sich das Gros von Politik und Medien in Lobpreisungen unserer Meinungsfreiheit suhlt, uns heile Welt vorspielt und dabei ganz bewusst, so glaube ich unterdessen, Menschen und ihre Meinungen vergessen, verachten oder schlicht nicht beachten. Ich hatte es angedeutet in meinem letzten Brief.


Schlechte Bildqualität, aber lustig – weil es nachher eher schwer wird 😉

Die Vergessenen


Zum Beispiel Julian Assange – zur Erinnerung und ganz kurz: Er hatte als investigativer Journalist und Programmierer die Plattform Wikileaks gegründet, die u.a. amerikanische Kriegsverbrechen in Afghanistan und Irak belegte. Seit 2010 ist dieser Mann auf der Flucht vor der Auslieferung in die USA, wo ihm die Todesstrafe droht. Zurzeit ist er in Haft in Grossbritannien.


Vor der Wahl 2021 machten sich die Grünen in Deutschland noch stark für Assange. Doch seit dem Antritt der grünen Aussenministerin Baerbock scheint das vergessen, und mit gewundenen Aussagen entziehen sie sich ihrer Verantwortung. Der Druck der USA scheint gross.


Und wenn ich mich richtig erinnere, gab's auch mal eine Zeit, als sich Grüne hierzulande für Assange stark machten. Oder sich gegen die Grosskapitalistenversammlung WEF einsetzte – für steinreiche Russen würde man den Begriff «Oligarchen» verwenden. Das war einmal; man hat sich arrangiert bzw. nimmt unterdessen selber teil.



Die Verachteten


In China gab es vor Kurzem grössere Aufstände gegen die sehr rigorosen Corona-Massnahmen. Die Protestierenden wurden in der westlichen Presse als Freiheitshelden gefeiert und Chinas Regierende an die Beachtung von Menschen- und Meinungsäusserungsfreiheiten gemahnt, auch von Politiker:innen reihum im Abendland.


Dabei wurden bspw. etwa noch vor einem Jahr die sogenannten Montagsspaziergänger, die ihren Unmut über die drastischen Corona-Massnahmen in Deutschland äusserten, breitwegs verleumdet und angefeindet als «Nazis», «Schwurbler» etc. oder niedergeknüppelt.


Die Presse in der Schweiz gab sich ebenfalls sehr viel Mühe, die legitimen Proteste als rechts, verschwörungstheoretisch oder wissenschaftsfeindlich zu «framen» – die Linke erstarrte in ihrem Solidaritäts-Suff.


Skeptiker:innen und Kritiker:innen des gängigen und offiziellen Corona-Narrativs wurden vielerorts in Europa drangsaliert: mit massiven Diffamierungen, Gerichtsverfahren, Kontoschliessungen, Entlassungen etc. Auch hierzulande.


Mit dem russischen Einmarsch in der Ukraine wiederholt sich ein ähnliches Spiel. Wer das gängige Narrativ in Frage stellt und das Schwarz-Weiss-Denken nicht brav reproduziert (Putin ist der Böse. Punkt. Und das rechtfertigt alles. Punkt.) oder sich gar für Verhandlungen für ein Ende des Blutvergiessens einsetzt, sieht sich einer, nett formuliert, gewissen Gehässigkeit ausgesetzt.


Weshalb das so sein könnte, zeigt eine Folge der ZDF-Sendung «Die Anstalt», in meinen Augen hervorragend recherechiert, aus dem Jahr 2014.



Die Unerwünschten


Die in Schnellstzeit entwickelten Impfungen werden nach wie vor als sehr sicher bezeichnet. Unterdessen mehren sich aber die Zeichen, dass bei einigen Menschen ernsthafte Schäden aufgetreten sind, bei denen davon ausgegangen werden kann, dass sie durch den Eingriff verursacht wurden.


Das wären sogenannte Sicherheitssignale, die schleunigst und umfangreich abgeklärt gehörten, was meines Wissens bisher vernachlässigt oder gar verhindert wird. Leider werden die Geschädigten meist nicht ernst genommen, ihre Leiden als erfunden oder psychosomatisch abgetan, oder sie werden teilweise gar als Impfgegner diffamiert. Finanziell kommen einige ins Schleudern.


Wahrscheinlich weil sich das Ausmass dieser «sicheren» Medikamentation nicht mehr verbergen lässt, bringen unterdessen mehr und mehr etablierte Medien Berichte darüber bei gleichzeitiger Betonung, dass die Fälle nur ganz wenige und die Impfung sehr sicher seien. Auf unerwuenscht.ch erzählen Covid-Impfgeschädigte aus der Schweiz ihre Geschichte.



Auch die Rundschau berichtete am 30. November 2022 (ab Minute 11:42) von Betroffenen, die sich nicht ernst genommen fühlen.


«Du bist ja selber schuld, hast Du die Impfung über Dich ergehen lassen – stirb doch daran!» Das ist die Seite der Impfgegner. Und die Seite der Impfbefürworter will Dich nicht wahrhaben. Betroffner von schweren Impfnebenwirkungen in der Rundschau vom 30. November 2022

Und dann gibt's Netzsperren für gewisse Medienkanäle, die EU berät über ein Gesetz zur Chat-Kontrolle, die alle SMS und Chats aus Kinderschutzgründen abhorchen möchte. Social-Media-Kanäle sperren in meinen Augen harmlose Journalisten mit halt dissidenten Meinungen zu grossen Themen der letzten drei Jahre. Und in Deutschland kann man wegen eines Aufrufs zum Frieden der «Volksverhetzung» angeklagt werden. Egal, wir sind die Guten und wir haben Meinungsfreiheit.



Dabei möchte ich festhalten: Sicher sind wir besser unterwegs als in Russland oder China. Aber die mühsamen Mechanismen sind dieselben. Die Unterschiede sind nur graduell. Das heisst für mich, wir sind weder die Guten noch in Sicherheit. Wie dich oder dünn der Lack der Zivilisation ist, wird sich in nächster Zeit mehr und mehr offenbaren.


Neuauflage 2020 des Lieds «Nein, meine Söhne geb ich nicht» von Reinhard Mey aus dem Jahre 1986


Wie auch immer mein lieber Werner: Ich freue mich auf ein fröhliches Wiedersehen mit regem Austausch.


Herzlichst Oliver


PS: Du hattest mal bei der dreizehnten Fee über dein Beten berichtet. Wenn ich mich richtig erinnere, eher knapp. Was ist das Ziel davon und wie geht das?

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